«Wir haben uns sehr hohe und vielfältige Ziele gesetzt»
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Drei Fragen an Hans Rupp, Geschäftsführer der Terresta bis 2023, zum Start des Architekturwettbewerbs.
Nach welchen Kriterien wurden die Teams ausgewählt?
Wir haben uns mit dem Projekt CAMPO sehr hohe und vielfältige Ziele gesetzt. Entsprechend komplex ist die Aufgabe für die Teams. Denn die Ebenen Architektur, Betrieb, Ökologie, Kunst und Innovation müssen zu einem attraktiven Ganzen verwoben werden. Eines der wichtigsten Kriterien ist daher, ob wir es den Teams zutrauen, diese Komplexität in ein konkretes Projekt umzusetzen. Viele, die sich zur Präqualifikation beworben haben, sind dazu sehr gut aufgestellt. Die gelieferten Referenzen haben uns dann bei der definitiven Auswahl geholfen. Um ein breites Feld an Teilnehmenden zu erreichen, haben wir uns mit zwölf Plätzen für einen umfangreichen Wettbewerb entschieden. Das hat uns ermöglicht, lokal, national und international verankerte Büros einzuladen, darunter auch zwei Nachwuchsteams. Und die drei Teams, die uns bei der Testplanung mit ihren Ideen begleitet haben, machen ebenfalls mit.
«Sich nicht in der Komplexität zu verlieren, eine eigene Vision zu finden und diese auch noch verständlich darzulegen, wird vermutlich eine Knacknuss sein.» – Hans Rupp, Geschäftsführer Terresta bis 2023

Hans Rupp, Geschäftsführer Terresta bis 2023
Was sind jetzt die grössten Herausforderungen – für uns als Bauträgerschaft und für die Architekturteams?
In den letzten Monaten haben wir intensiv daran gearbeitet, die in unseren Köpfen herumschwirrenden Ideen und Konzepte zu konkretisieren. Dazu hat sich die ganze Organisation, von der Handwerkerin bis zum Stiftungsrat, in mehrstufigen Verfahren ausgetauscht. Hier den Überblick zu behalten, war nicht immer einfach.
Viele Herausforderungen, etwa die vielen verschiedenen Nutzungen unter einem Dach, der knappe Freiraum, die Vernetzung der verschiedenen Bereiche, der Umgang mit Bestandsbauten oder der Einbezug des Quartiers, gelten für uns genauso wie für die Teams. Doch diese müssen sich zudem an unsere Haltung herantasten, die funktionalen Schemata verstehen und dann ein Projekt entwickeln, das alle Anforderungen berücksichtigt. Sich dabei nicht in der Komplexität zu verlieren, eine eigene Vision zu finden und diese auch noch verständlich darzulegen, wird vermutlich eine Knacknuss sein. Für die Jury wird die Herausforderung darin bestehen, dasjenige Projekt zu finden, das die Essenz unserer Vorstellungen am besten verkörpert und gleichzeitig all die eher technischen und funktionalen Aspekte pragmatisch löst.
Auf was freust du dich jetzt schon?
Wir sind einen Weg gegangen, jetzt machen die Teams ihren Weg. Ich freue mich auf die Vielfalt an kreativen Ideen, die wir erhalten werden. Während der Jurierung finde ich das Herantasten an die eingereichten Projekte und das Verstehen der Ideen am interessantesten. Zudem bin ich gespannt, wie die Teams den speziellen Innovationsfonds nutzen werden. Persönlich freue ich mich am meisten darauf, herauszufinden wie die Teams aus all unseren abstrakten Vorgaben einen Ort schaffen, an dem sich Kunst, Kultur und Menschen treffen und heimisch werden – und der dadurch eine ganz eigene Atmosphäre haben wird.