«Wir wollen das Quartier einladen, CAMPO mitzuprägen»
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Drei Fragen zur Sammlung im CAMPO an Alain Gloor, Co-Projektleiter CAMPO
Welches ist deine Vorstellung vom neuen Sammlungshaus?
Vielleicht muss ich zuerst erklären, was das Sammlungshaus ist. Es ist kein Haus im eigentlichen Sinne, sondern derjenige Teil innerhalb von CAMPO, bei dem sich alles um unsere Sammlung dreht: von der Lagerung übers Leihwesen bis zur innovativen Forschung. Wir haben es im Architekturprogramm als «Sammlungshaus» beschrieben, damit die Architektur-Teams verstehen, dass dieser Teil von CAMPO mit speziellen architektonischen Ansprüchen verbunden ist. Wie stelle ich mir das Sammlungshaus vor, in aller Kürze? Als lebendigen Ort für die Museumsszene und das Quartier, wo die Zukunft des Kulturerbes auf ganz verschiedenen Wegen erprobt wird.
Welche spannenden Herausforderungen hast du bereits angetroffen, welche stehen noch bevor?
Wie versprachlicht man einen komplexen architektonischen Anforderungskatalog für das Wettbewerbsprogramm? Wie viel geben wir vor, wie viel lassen wir offen? Welche Räume braucht das Kulturerbe in Zukunft? Wie schaffen wir es, dass die Sammlung ein Teil von CAMPO wird, ohne dass ein Museum entsteht? Das sind Fragen, die mich im letzten halben Jahr stark beschäftigt haben. Die nächste Phase steht im Zeichen der Feinplanung mit dem Team hinter dem Projekt, das von der Jury ausgewählt wird. Unter anderem wollen wir herausfinden, wie wir das Quartier und die Museumsszene in die Entwicklung von CAMPO einbinden können und wie mit CAMPO ein florierender Kulturbau entstehen kann, der verschiedene Nutzungen kombiniert. Es bleibt überaus spannend!
«Wir wollen herausfinden, wie wir das Quartier und die Museumsszene in die Entwicklung von CAMPO einbinden können und wie mit CAMPO ein florierender Kulturbau entsteht, der verschiedene Nutzungen kombiniert.» – Alain Gloor, Co-Projektleiter CAMPO
Was wird das Quartier vom Sammlungshaus haben?
Wie entsteht aus Erbe Zukunft, immer wieder neu? Das ist nicht nur eine Frage für Kulturschaffende, sondern für uns alle. Ich hoffe, dass wir mit dem Quartier über diese und verwandte Fragen in Kontakt kommen, ins Nachdenken, ins gemeinsame Gestalten. Und sicher gibt es Antworten, die ich noch gar nicht kenne. Die irgendwo schlummern oder erst zusammen erarbeitet werden. Wir wollen das Quartier einladen, CAMPO mitzuprägen – damit ein gemeinsamer Ort für Arbeit, Leben und Kultur entsteht.